Podiumsdiskussion: „Der Mensch als Schöpfer seiner selbst
Mi
Nov. 14
Die Umwelt zu beherrschen und vor allem zu verändern – das versucht der Mensch mit zunehmendem »Erfolg« spätestens seit der Erfindung von Ackerbau und Viehzucht. Schon seit der Antike wird zudem die Veränderung nicht nur der Umwelt, sondern der Menschen selbst ernsthaft in Erwägung gezogen.
In den letzten Jahrzehnten eröffneten die Fortschritte in der Gen- und Fortpflanzungstechnologie neue »realistische« Perspektiven und Chancen, brachten und bringen aber auch Gefahren mit sich. Pränatale Diagnostik oder gar Therapie ermöglichen Wunschbabys, können aber auch zu Genizismus führen und einer noch stärkeren Spaltung der Bevölkerung.
Künstliche Körperteile gab es bereits im Ägypten der Pharaonen. Ab wann gilt ein Cyborg nicht mehr als Mensch, ab wann »gehört« er nicht mehr sich selbst? Wie verhindern wir, dass irgendwer von außen Implantate beeinflusst, dass nicht gilt: Der Mensch denkt, wer sein Implantat steuert, lenkt! Oder genügt dafür vielleicht schon die Smartwatch am Handgelenk?
Mit diesen und anderen Aspekten der Selbst- und Fremdoptimierung beschäftigen sich in der Podiumsdiskussion:
Anette Butzmann, Mannheim, Projektmanagerin im Gesundheitswesen, Autorin zahlreicher Hörstücke, surrealer Geschichten und Kinderbücher, Mitglied in der Regionalgruppe Rhein-Neckar des VS, Vorsitzende der Autorengruppe Literaturoffensive (LitOff), Moderatorin und Autorin beim Bermudafunk und Produktionsleiterin beim eigenen Hörspielstudio.
Thomas Le Blanc, Mathematiker und Physiker, Leiter und Gründer der Phantastischen Bibliothek Wetzlar, Deutscher Fantasy-Preis 1990, Kurd-Laßwitz-Preis 2018
Prof. Dr. Lars Schmeink, Vorsitzender der Gesellschaft für Fantastikforschung und in Hamburg Professor für Medienwissenschaft, promovierte über »Biopunk Dystopias: Genetic Engineering, Society and Science Fiction«
Dr. Frank Weinreich, Bochum, Wissenschaftsethiker und Fachmann für Science-Fiction, Autor, Zukunftsforscher, Philosoph mit Promotion zu Ethik der Biotechnologie
Moderation: Friedhelm Schneidewind
Die Ausstellung ist geöffnet bis ca. 22 Uhr